Fußballtalent aus dem Kriegsgebiet
Wir stellen euch heute den Spieler Raied Ali vor
Raied ist 22 Jahre alt, er spielt gut und gerne Fußball. Im Gegensatz zu anderen Spielern in seinem Alter hat er aber keine klassische Fußball-Karriere hinter sich, er ist kein gewöhnlicher Spieler, Raied hat mit einer bewegenden Vergangenheit zu kämpfen.
Im Alter von 19 Jahren ist Raied aus dem Shengal-Gebirge im Nordirak geflohen. Das Shengal-Gebirge hat durch den gewaltvollen Überfall der Terrormiliz IS am 03.08.2014 traurige Bekanntheit erlangt und ist geprägt von Leid und Schmerz. Aus eben dieser tragischen Vergangenheit kommt Raied. Er hat es aber verstanden, sich davon nicht unterkriegen zu lassen, seinen großen Traum vom Fußballspielen nie aus den Augen verloren. Ein Umstand, der ihm heute zugute kommt.
Vorgeschichte:
Am 03.08.2014 hat die IS (Islamischer Staat) eine großangelegte Offensive gegen die nordirakische Stadt Sindschar (Shingal) gestartet, in der vorwiegend die religiöse Minderheit der Eziden leben. Raied ist ebenfalls Ezide, für ihn und seine Familie blieb daher nur die Möglichkeit der Flucht.
Völlig überrascht von dem nächtlichen Angriff flohen mehrere hunderttausend Menschen voller Panik und Angst vor dem Terror der IS-Kämpfer in die umliegenden Berge, unter ihnen auch Raied und seine Familie. Schätzungsweise wurden über 5000 Eziden durch qualvolle Schmerzen, Foltermethoden, Hinrichtungen usw. ermordet.
Die Flucht führte Raied und seine Familie den langen Weg über Berge, Kälte und andere Leidenswege vorerst in die Türkei. Schließlich gelang ihnen über weitere, schwere Umwege letztendlich die Flucht nach Deutschland. Inzwischen ist Raied 22 Jahre alt, fühlt sich hier sicher und wohl, ist integriert und angekommen.
Entdeckt wurde Raied von unserem Teammanager Erdal Hurma. Raied spielte in Hambühren auf einem Bolzplatz, als Erdal sein Talent auf dem Platz entdeckte. Erdal leitete umgehend die Teilnahme an einem Probetraining in die Wege. Dort konnte Raied durch überragendes Talent sofort überzeugen, erfreulicherweise hat er sich die Leidenschaft für das Spiel all die Jahre bewahren können.
Gern gaben wir also Raied die Möglichkeit, sich über unsere zweite Mannschaft weiter zu entwickeln, und sich für höhere Aufgaben zu qualifizieren. Bisher schoss er allein in drei Spielen ganze sieben Tore. Mittlerweile darf Raied auch mit der Ersten mittrainieren.
Eine Möglichkeit, die wir gern jedem Spieler eröffnen möchten. Jedem Spieler, der, wie Raied, die Liebe zum Spiel nicht verloren hat und bereit ist, seine Fähigkeiten einzusetzen und auszubauen.